
Wir, der GC Bonn-Godesberg, sind ein freizeitorientierter aber auch sportlich ausgerichteter Golfclub. Bereits die Anfahrt, vorbei an Kuhherden, Pferdekoppeln und Obstwiesen lädt zu einem Kurzurlaub ein. Frei von Autolärm können Sie einen der schönsten Waldplätze genießen.
Die ruhige und idyllische Lage als Waldplatz im ‚Drachenfelser-Ländchen’ mit traumhaften Ausblicken auf das Siebengebirge, stellt unser Greenkeepingteam vor pflegetechnische Herausforderungen, die es aber mit großer Bravour meistert.
Pflegemaßnahme werden umso wichtiger, je mehr die Golfanlage genutzt wird und je ungünstiger die Witterungsbedingungen und topografischen Besonderheiten sind. Die häufige Überbelastung einzelner Spielelemente beispielsweise durch Tritt aber auch durch Pflegemaschinen führen auf jeder Golfanlage insbesondere auf Abschlägen und Grüns zu Verdichtungen. Diese Verdichtungen machen den Einsatz von mechanischen Maßnahmen zwingend notwendig, damit diese stark strapazierten Rasenflächen funktionstüchtig bleiben.
Wir möchten Ihnen an dieser Stelle die regelmäßigen und wichtigsten Pflegemaßnahmen kurz vorstellen, damit Sie zukünftig direkt Bescheid wissen, wenn es auf der Website z.B. wieder heißt: "Aerizierung mit Hohlspoons!" Bei Fragen, Kritik und Anregungen können Sie sich gerne jederzeit an uns wenden.
Pflegemaßnahmen auf den Grüns
Grundpflege
Die Grundpflege setzt sich aus den alltäglichen erforderlichen Maßnahmen zusammen.
- Mähen (Schnitteigenschaften, Schnittfrequenz, Schnittqualität)
- Düngung
- Beregnung
Die Schnitthäufigkeit richtet sich nach dem Pflanzenbestand (Grasarten) und dessen Entwicklung, die wiederum von zahlreichen Faktoren wie Düngung, Temperatur, Feuchtigkeits- und Lichtverhältnissen abhängt. Grundsätzlich gilt: je länger das Gras, umso mehr Licht kann es aufnehmen und umso besser wächst es, grade auch in die Tiefe. Denn die Wurzel bekommt ausreichend Nahrung, um sich in die Tiefe und Breite zu entwickeln.Unter den Mähertypen ist mit den Spindelmähern das beste Schnittbild zu erzielen. Voraussetzung für einen sauberen Schnitt sind scharfe Messer und ein exaktes Einstellen der Schneidzylinder und der Untermesser.
Bereich | Schnitthöhe | Häufigkeit | Wochentage |
---|---|---|---|
Abschlag | 12 mm | 2 – 3x pro Woche | Mo/Mi/Fr |
Fairway | 16 mm | 2 – 3x pro Woche | Mo/Mi/Fr |
Semirough | 40 mm | 1 – 2x pro Woche | Di-Mi/Do-Fr |
Hardrough | kein Schnitt | 1-2 x p.a. | |
Vorgrün/Collar | 12 mm | 3x pro Woche | Mo/Mi/Fr |
Grüns | 4.5 – 5.0 mm | 5-7x pro Woche | Mo bis So |
Im Vergleich zu anderen Golfplätzen ist unsere Schnitthöhe der Grüns nicht ganz so kurz. Da wir ein Waldplatz sind, müssen wir einen Kompromiss finden zwischen dem fehlenden Licht (Sonneneinstrahlung) und der Luftzirkulation und den Bedürfnissen der Gräser. Mit der Schnitthöhe von 4.5-5,0 mm werden wir dem gerecht. Eine damit einhergehende geringere Grünsgeschwindigkeit (Greenspeed) kompensieren wir mit dem Einsatz des „Grünsbüglers“. Zum einen bekommen wir damit treuere Grüns und zum anderen erhöht sich die Grünsgeschwindigkeit wieder.
Grünsgeschwindigkeit: 2.20 - 2.80 mtr.
Zur Grundpflege gehört selbstverständlich auch das regelmäßige Harken der Bunker und Versetzen der Löcher. Um die Grüns den Luft- und Lichtverhältnissen entsprechend möglichst optimal bespielbar zu machen, gehört ein regelmäßiges igeln (leichtes aerifizieren) und topdressen (leichtes sanden) der Grüns ebenfalls zu unserer Grundpflege:
Sonstiges | |
---|---|
Bunker harken | 3 – 4x pro Woche |
Löcher versetzten | 3 – 5x pro Woche |
Grüns igeln | 4x pro Monat |
Grüns leicht sanden (Topdressen) | 2x pro Monat |
Erhaltungspflege & Regenerationspflege
Im Gegensatz zur Grundpflege ist die Erhaltungs- bzw. Regenerationspflege mit größeren Beeinträchtigungen auf der Grünsoberfläche verbunden.
Sie setzt sich im wesentlichen zusammen aus:
- Tiefenlockerung mit Vollspoons (2-4 pro Jahr meist Frühjahr bzw. Herbst)
- Ärifizierung mit Hohlspoons (2-4x Pro Jahr)
- Schlitzen mit Dreiecksmessern (2-4x pro Jahr meist Frühjahr bzw. Herbst)
- Einsatz der Spezialmaschine „Airter“ (monatlich)
Alle diese Maßnahmen haben das Ziel die Verdichtungen im Grünsaufbau zu beseitigen und somit zum einen eine bessere Wasserableitung zu gewährleisten und zum anderen die Sauerstoffversorgung der Gräserwurzeln zu gewährleisten (Wurzeln brauchen Sauerstoff um zu überleben).
1. Tiefenlockerung mit Vollspoons:
Es werden bis zu 20cm lange Vollzinken (Vollspoons) in den Grünsaufbau gestanzt. Die so entstandenen Löcher bleiben offen.
2. Aerifizierung mit Hohlspoons:
Mittels eines Hohlzinkens (Hohlspoon) werden bis zu 12cm lange Erdkegel aus dem Grünsaufbau entnommen. Anschließend wird Sand ausgebracht (starkes Sanden) und in den Grünsaufbau eingearbeitet und somit die entstandenen Löcher wieder verfüllt.
3. Schlitzen mit Dreiecksmessern:
Auf einer Walze befindliche Dreiecksmesser werden in den Boden gedrückt, damit das anstehende Wasser nach unten geleitet wird.
4. Einsatz des „Airters“:
Der Airter ist eine Spezialmaschine die mittels Luftdruck Löcher in den Boden schießt und somit Verdichtungen in bis zu 20cm Tiefe beseitigt. Dies ist besonders bei den Grüns 10-18 notwendig.
Da der Lockerungseffekt mit der Zeit wieder nachlässt, ist es notwendig die Maßnahme alle 4 Wochen zu wiederholen. Die Beeinträchtigung der Grünsoberfläche ist aber bei weitem nicht so groß wie bei den vorgenannten Maßnahmen.